Kreativität – Die Anwendbarkeit von Kreativitäts-Modellen auf den Kreativen Prozess

Liebe Leser_innen,

was bringen „Modelle“ solange Sie nicht auf Ihre Anwendbarkeit überprüft werden?

Dieser Beitrag widmet sich der Anwendbarkeit der Kreativitäts-Modelle auf Kreative Prozesse. Da das Modell von Prof. Peter Kruse Analogien zum Systemmodell von Mihaly Csikszentmihaly bietet, mache ich nun deren Anwendbarkeit am Beispiel „persönlicher USP“ deutlich. Dies ist übertragbar auf alle kreativen Prozesse. Ich habe mich bewusst gegen einen „klassischen“ kreativen Prozess, wie das Schreiben eines Buches oder das Malen eines Bildes entschieden. Zum einen, da Kreativität in allen Domänen und inclusive in uns selbst stattfinden kann, zum anderen, da ein Betrachten mit einem gewissen Abstand ab und an dienlich ist; quasi der „Blick von Außen … und natürlich, da der persönliche USP eine mir vertraute Domäne ist ;-).

● Domäne/Owner: in der Erarbeitung – die Methode, den/die Fachmann/frau, das Sammeln und Sortieren der Feedbacks und unserer erworbenen Erkenntnisse über unsere Ziele, Fähigkeiten, Mythos; in der Veräußerung – das Fachwissen der entsprechenden Domäne (Webdesign, Grafik, Text, Mode usw.)

● Feld/Broker: in der Erarbeitung – das Feedback unseres Feldes, kollegiale Unterstützung; in der Veräußerung – die Ressonanz unserer Zielgruppe(n) und der jeweiligen Fachleute

● Individuum/Creator: in der Erarbeitung – die Ideen für die emotional bildhaften Sätze (analog zur Methode des Elevator Pitch, der jedoch nach Außen gerichtet), die in der Regel einen Schritt weiter gehen in ihrem Ausdruck unserer Potentiale denn die reine Beschreibung. Das selbe gilt für die abschließende Definition des persönlichen USP; in der Veräußerung – die Ideen, von uns selbst oder den entsprechenden Fachleuten

Für Lehrende bzw. alle Menschen, die „Raum für Kreativität“ schaffen wollen, ergeben sich, aus den Ausführungen von Dr. Peter Kruse und Myhali Csikszentmihaly, folgende Möglichkeiten um Kreativität zu fördern.

o die Schaffung eines Systems welches den kreativen Prozess ermöglicht und erfahrbar macht: Sind alle Komponenten vorhanden? Bekommen Sie genügend Raum?

o die gemeinsame Reflektion des Prozesses um das Erlebte zu festigen: zum einen um „Lernen“ zu ermöglichen (dem FLOW-Konzept entsprechend, die Plateau-Phasen), zum anderen, um den Prozess der Bewertung (des Aha-Erlebnisses) zu ermöglichen

o das Wissen um die eigene Gewichtung (der Persönlichkeit) innerhalb der drei Charaktere.

Hier vermitteln wir über das „Spiegeln“. Wenn wir wissen, dass wir eher ein Broker sind, so geht es darum den Störenfrieden und den Tief- gründigen (die ab und an ein wenig mehr Zeit brauchen und zurückgezogener sind) Raum zu geben. Wenn wir eher zum Owner neigen so gilt es ebenfalls das Stören und die Erregung als Gewinn zu begreifen, und wenn wir eher dem Creator entsprechen so gilt es das Bewertung und Hinterfragen mit welchem wir konfrontiert sind als Bereicherung anzunehmen.

Das heißt, dass Wissen um uns selbst in Kombination mit der Anerkennung der „Anderen“ ermöglicht uns – und somit auch den Anderen – das Erfahren des kreativen Prozesses. Der Kreativität.

Eine Abschlussbemerkung als Coach sei mir gestattet: in diesem Sinne ist natürlich auch jeder Coaching-Prozess ein Kreativer Prozess. Er erfordert die oben genannten Fähigkeiten bzw. Rahmenbedingungen und bietet, erfolgreich durchgeführt, eine Erneuerung im Leben der Klienten.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit und in Ihrer Kreativität und deren Befördern.

Tanja Ries

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